Naschkes Garten

Kleinstadt-Exzentriker lebt eigene Philosophie über Natur und Gartengestaltung aus.


Auf 10.000qm hat vor knapp 30 Jahren Ernst Naschke in Papenburg einen Garten angelegt.
Er hat Gestaltungselemente wie Hügel, Quelle, Bach, Teich und Hochmoor-Flora verwendet. Das Hobby wuchs ihm bald im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf. Heute wird der 82jährige durch das Land Niedersachsen gefördert, auch regionale sowie länderübergreifende Institutionen (Holland) sind an diesem Projekt beteiligt.
Verschlungene Pfade führen zu überraschenden Aussichtspunkten oder zu der Nistkästenanlage - da findet sich für fast jede heimische Vogelart die passende Unterkunft. Oder das riesige Spalier mit vielen unterschiedlichen Tomatensorten. Urplötzlich steht man auf einer kleinen Lichtung. Da hat Ernst Naschke Grabsteine für die früh verstorbene Ehefrau und Tochter hingesetzt; auch der Grabstein eines ursprünglichen Besitzers des Hauses ist zu sehen.

 

Das Besondere an diesem Garten ist, dass jedermann jederzeit dort hingehen kann. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben, ganz im Gegenteil: in einer Laube steht ein runder Tisch, Bänke und Stühle, und auch ein Schrank mit Trinkgläsern. Im eingebauten Kühlschrank stehen alkoholfreie Getränke. "Bedienen Sie sich!" heißt es. Man kann die Getränke bezahlen, muss es aber nicht.
Beim Verlassen des Geländes sieht man eventuell das kleine Sparschwein, das zu einer Spende auffordert.
Der Garten ist bekannt und auch oft genug Ziel von Reisebussen, die ihre Touristenladung dort absetzen.

Ernst Naschke möchte gerne selbst auf seiner kleinen Friedhofs-Lichtung beigesetzt werden. "Ich werde im November sterben", hörte ich ihn sagen. Er hat allerdings nicht gesagt, in welchem Jahr.