Eine Ausstellung der besonderen Art

 

Als Mitglied eines Kunstkreises bin ich naturgemäß auf vielen Kunstausstellungen zu finden, besonders auf denen, die in der Galerie im Müllerhaus in Rhauderfehn stattfinden.

Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit. Eigentlich war alles so wie immer bei solcher Gelegenheit: Bilder hingen an den Wänden,eine Laudatio wurde gehalten, die Künstler stellten sich vor, der Schluck Sekt und O-Saft durfte nicht fehlen, Publikum war auch vorhanden.

Trotzdem war diesmal vieles anders.

Bei dem Künstlern handelte es sich um eine Gruppe von Menschen mit unterschiedlichen Arten von Behinderungen.

Diese Menschen verschiedenen Alters - sie nennen sich "Farbtupfer" - arbeiten in der Werkstatt der Caritas in Papenburg und einmal in der Woche wird unter der Anleitung von Editha Janson gemalt. Das Ergebnis ist,so muss ich sagen, schlichtweg sensationell.

Soviel sprühende Farbe, soviel Freude, die einem ins Gesicht springt; und dabei ist alles sehr sorgfältig und akkurat gemalt. Sie sind ein Ausdruck der Befindlichkeit dieser Menschen, ihre Sicht und ihr Empfinden der Welt.

Die Vorstellung ihrer Person und die Begründung, weshalb sie gerne malen, fällt holprig aus und bedarf ab und zu der Unterstützung von Frau Janson. Das macht überhaupt nichts. Das unbekümmerte Selbstbewusstsein macht alles wieder wett.

Wenn man es so recht bedenkt, kann man ganz schön neidisch werden, wenn man solcher unbefangenen Freude am Dasein begegnet.

 

 

Diese Bilder finden vielfach Beachtung. Sie sind schon in der Region herumgereist und haben es sogar bis nach Hannover ins Sozialministerium geschafft, wo sie eine Zeitlang ausgestellt hingen.

 

Hier im Müllerhaus ist kaum genügend Platz für alle. Viele stehen deshalb dann auch in einer „Krippe“ und können dort durchgesehen werden.

 

Es freut mich, dass offenbar schon etliche Bilder Käufer gefunden haben.