Wo die Zeit versinkt

 

Eine Reise durch das Languedoc-Rouisson ist eine Reise durch das Mittelalter, und in Saint-Guilhem-le-Désert wird man unmittelbar damit konfrontiert.

Wilhelm von Aquitanien gründete dort im Herzen Okzitaniens im Jahre 804 ein Kloster, wofür er gute, büßerische Gründe hatte, wie überliefert wird. Es liegt am Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien.

Der Ort ist bemerkenswert gut erhalten und wurde 1998 zum Weltkulturerbe erhoben.

Die weitläufigen Parkplatz-Anlagen, die bereits längst vor dem Ortseingang beginnen und sich im Dorf bis unmittelbar vor den historischen Kern hochziehen, lassen ahnen, welchem Andrang St. Guilhem in der Saison ausgesetzt ist. Jetzt im Herbst, Mitte Oktober, ist die Zahl der Touristen überschaubar. In den Gassen trifft man sie nur vereinzelt an.

Die Gegenwart versinkt, wenn man in der flirrenden Sonne durch die Gässchen streift. Das Thermometer zeigt 31°C;

Auf dem Marktplatz kann man bei Speis und Trank die wundervolle Kulisse des Dorfes in Muße auf sich einwirken lassen, das - selbstverständlich - eines der "Plus beaux villages de France" ist.

Und das zu Recht.