Mahnung
So hatt’ ich mich nun selbst geblendet –
in freudigem Triumph,
in wildem Rausch
mich aller Krankheit enthoben,
die Einsamkeit besiegt,
mein Schicksal selbst geformt.
Fand Liebe,
strahlendes Glück
inniges Vertrauen.
Dann, aus dem Nichts, der neue Schlag,
der wochenlange Schmerz,
die Ungewissheit, Panik gar.
Nein, ich bin noch lange nicht gesund,
aber die Stärke kehrt zurück.
Doch mein Triumph wird ein bescheidner sein.
Der Glaube an die eigne Kraft ist da,
der Wille, alles noch einmal zu drehen,
und nicht nur jetzt:
Ich weiß um die Verletzbarkeit der Stärke,
von Krankheit, die mich treffen kann,
wenn ich mich auf dem Gipfel wähne.
Soll ich mich also deshalb ändern?
In Furcht und Sorge jedem neuen Tag begegnen?
Ich kann es nicht, ich will es nicht.
Das Wissen um die Liebe, die mich trägt,
lässt mutig lachend mich
dem Leben zugewendet bleiben.