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Ich habs geahnt, nun ists soweit:

Nichts wert ist mehr das Copyright.

„Sharing-Kultur“ im Internet

macht eigne Geistesleistung wett.

Die Texte, die man so kopiert,

benutzt man völlig ungeniert.

 

„Na, und“ heißt es, „was macht das schon?

Ich nenn das Kommunikation

mit dem, von dem ich abgeschrieben,

und tue das ganz nach Belieben.“

 

Wenn fehlen literar’sche Mittel,

nimm einen abgefahrnenTitel;

sei jung, hantier mit Sex und Drogen,

schon sind Juroren dir gewogen.

Papa ist im Kulturbetrieb?

Da ham dich alle noch mehr lieb.

 

Doch leider gibt es auch noch heute

so richtig altmodische Leute,

die anerkennen – wie fatal –

nur Dichtung, die original!