König Artus kommt in die Welt

 

In der Burg auf rauem Felsen,

nah der sturmumtosten See,

wartet die Königin der Kelten,

spürt ein namenloses Weh.

 

Düst’re Ahnung lässt sie schauern,

sie nach dem König Ausschau hält,

so wandelt sie zwischen den Mauern,

die Fackel schwach den Hof erhellt.

 

Sie hört dumpfen Trompetenschall

Und eilt, den Gatten zu empfangen,

da kommt er in den inn’ren Wall,

hält sie im Arm voller Verlangen.

 

Sie haben diese Nacht für sich

bei warmem Feuerscheine,

doch noch bevor der Tag anbricht

ist wieder sie alleine.

 

Ein Bote kommt am hellen Tag,

das Auge voller Schrecken.

Der König fiel, und nichts vermag,

ihn wieder zu erwecken.“

 

Sie zittert und ihr Herz schlägt wild.

Wer war’s gewesen, der sie nahm,

wer war nur dieses Truggebild,

das nächtens zu ihr kam?

 

Der Merlin tritt hervor und spricht:

„’ S war König Uther Pendragon,

verzeihe ihm und richte nicht,

du wirst gebären seinen Sohn.“

 

Tintagel dort am rauen Meer

Liegt einsam und verlassen,

Uther ,den König , liebt sie sehr,

kann seine List nicht hassen.

 

Artus wächst beim Vasall heran,

sein’ Herkunft sie verhüllen;

doch die Bestimmung bricht sich Bahn,

sein Schicksal zu erfüllen.