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Was weiß man so über die Hanse?

Handel treiben, ja, das kannse,

und zwar über fünfhundert Jahr

vereinte sie die Kaufmannschar.

 

Zu Zeiten, als die Straßen schlecht,

kamen die Flüsse eben recht.

Gebaut wurde der Hanse Stolz

die Kogge -, es gab reichlich Holz.

 

Erst Kaufmanns-, später Städtebund,

ging’s ab dem Mittelalter rund.

Russisch’ Getreide, Holz und Wachs

wurde gebracht nach Westen stracks.

 

Dort machte man sich auf die Suche

nach dem im Osten raren Tuche.

Von Flandern bis nach Nowgorod

herrschten die Farben weiß und rot.

 

Die Hanse zwar als Bund besteht,

doch ohne Souveränität.

Sie kannte keinerlei Statuten,

nutzt’ nur gemeinsam Schifffahrtsrouten.

 

Deutsche Nation, das Volk, der König –

das schert die Hanseaten wenig.

Von wegen „hohe Politik“,

bei ihnen nur spielt die Musik.

 

Sie wurde durch den Handel mächtig

Und ihre Städte wuchsen prächtig.

Profit galt, und nicht das Gewissen;

wer aufmuckt’, wurde rausgeschmissen.

 

So gescheh’n dem Städtchen Stade,

das wollt’ umgehen die Blockade,

gerichtet gegen Engelland,

und sich bald ausgeschlossen fand.

 

Es galten nur Eigeninteressen.

Sich beugen? Das kannst du vergessen!

Sie war – welcher Gedank’ liegt näher –

der allererste Global Player.