Francisco Pizarro

Oder:

Die übliche Eroberungsgeschichte

 

 

Pizarro – wie berichtet wird –

War einst ein simpler Schweinehirt.

Ihm fehlte eins vor allem: Geld.

So zog er in die Neue Welt.

 

Er wurde zum Conquistador,

weil er ein Leben auserkor,

regiert von übler Gier nach Gold.

Er selber nannt’ es „Gottgewollt“.

 

Mit wenig Leut’ und vierzig Pferden

sollte er der Eroberer werden,

der das Inka-Reich zerstörte –

von nun an alles ihm gehörte.

 

Sein Regime war die Gewalt;

Barmherzigkeit, die ließ ihn kalt,

im Namen der Religion

tötete er – was macht das schon.

 

So wild und grausam, wie er war,

so war auch seine Kriegerschar.

Bald lief die Herrschaft aus dem Ruder,

Bruder wandte sich gegen Bruder.

 

Ob Weggefährte, alter Freund,

sie alle wurden weggeräumt

um Macht und Einfluss, immer Gold –

das erste Haupt im Staub bald rollt.

 

Doch sollte es ihm nicht gelingen,

zum El Dorado vorzudringen.

Das Schicksal gegen ihn sich wendet;

auch er ist dort durch Mord geendet

 

wo er sich seine Hauptstadt baute

und auf seine Macht vertraute.

Pizarros gab es jetzt nicht mehr,

Spanien stellte die Ordnung her,

und es entstand alsbald im Nu

das Vizekönigreich Peru…