Die große Pleite

 

Armada, 6000 Schiffe, 1588

 

 

Auf Buche-der-Geschichte- Seiten,

da finden sich so manche Pleiten,

doch eine so die Welt noch nie sah –

ich mein’ die spanische Armada.

 

Warum nun England ihm missfällt,

das sei einmal dahingestellt.

Philipp wollt’ dies Land bezwingen,

es sollt’ ihm aber nicht gelingen.

 

Er rüstet für die große Schlacht,

ist auf dem Meer die Supermacht,

er sucht sich aus ‚nen Admiral

und sagt zu ihm: “Nun mach’ doch mal.“

 

Doch diesen eine Sorge plagt:

Was tut Philipp, wenn er versagt?

Er ist zwar königlichen Blutes,

auch mangelt es ihm nicht des Mutes,

 

doch sieht er eines Schiffes Planken,

dann wird ihm flau, er kommt ins Wanken.

Philipp den II. ficht’s nicht an:

Das macht nichts; Gott ist Steuermann!“

 

Der war nur diesmal nicht zur Stelle,

die Engländer dafür ganz helle:

Mit schnellen Booten schlugen sie

Die span’schen Schiffe – aber wie!

 

Die lagen reglos im Kanal,

hofften auf Holland (wie fatal);

keine Verstärkung kam geschwind,

statt ihrer gab es sehr viel Wind.

 

Der trieb die Spanier vor sich her,

der Schiffe Mehrzahl sank ins Meer;

die es an Irlands Strand getragen,

die hatten richtig Grund zum klagen:

 

Die Iren – keine netten Leute –

betrachteten die fette Beute,

griffen zu Knüppel und auch Spaten,

begingen Mord und and’re Taten.

 

Nur wenige ließen sie leben,

die blieben dann in Irland kleben;

drum ist der Nachname „Costello“

ganz typisch irisch – aber hello!

 

Nur 60 Schiffe kamen heim.

Der König macht sich einen Reim,

er sagt: „Gott hat es nicht gewollt,

ich zahl dir trotzdem deinen Sold.“

 

Dies war Armadas tragisch’ Ende,

mit ihm erschien die große Wende:

Bislang war Spanien Herr der Meere –

Ab jetzt gab England sich die Ehre…