Der Untergang

 

 

An Beltane brennen Feuer,

sie künden Frühling und Erwachen,

Erneuerung, Sommerlicht und Lachen,

dies Fest ist allen Kelten teuer.

 

Dort wo sich Luft und Erd’ vereinen

steht’s Tor zur Anderswelt dir offen,

wo sonst kannst du auf Zukunft hoffen,

wo Übergänge glitzernd scheinen.

 

Der Kirchenturm wirft einen Schatten,

steht stumm und drohend, kaltes Mahnen.

Das Volk gedenkt froh seiner Ahnen,

Barden, Druiden, die sie hatten.

 

An Samhain brennen Feuer wieder,

nun kommt die Zeit der Dunkelheit,

das Tor zur Anderswelt steht weit,

rau und bedrückt klingen die Lieder.

 

Die Kirchenmacht hat sich erhoben,

Beltane, Samhain, Festesreigen

Sich einverleibt, gemacht zu eigen,

zu „Allerseelen“ es verwoben.

 

Sie hat geraubt die alten Riten,

versperrt den Weg nach Avalon;

schon längst hört man nichts mehr davon,

erloschen sind keltische Sitten.