Schwanengesang

Der Nachklapp lässt ja nicht lange auf sich warten.

Nun ist die Schau zuende. Ich bin noch nicht einmal zur Schlussveranstaltung gewesen! Irgendein Gefühl hatte mir gesagt: Lass es, Hedi. Jetzt ist es gut gewesen. Dabei war das Programm für den letzten Tag durchaus verlockend; das Wetter spielte mal wieder mit - aber nein, ich wollte nicht. Und das war gut so.

Der gestrige, letzte Tag war der Tag der Reden und der Ehrungen.

Die Laga hatte ihr Ziel erreicht - eine halbe Million Besucher! Diese Zahl wurde vier Tage vor Ende erreicht, und ich fragte mich zum wiederholten Mal, welcher Zählmodus bemüht worden war, um die im Laufe der Laga verkündeten Besucherzahlen erlangt zu haben. Wenn man den ehemaligen Chefstatistiker einer Großstadt zum Lebensgefährten hat, ist man da eher skeptisch.

Nun gut.

Auf der großen Sparkassenbühne fand der offizielle Abschied statt. Alle ehrenamtlichen Helfer - und das waren viele!! - bekamen warme Worte und eine große Sonnenblume. Es hatte sich zahlreiches Publikum eingefunden, das sich vor der großen Sparkassenbühne drängte. Kein Wunder - der Eintritt war frei.

Der kostenlose Zugang galt ab 17 Uhr auch für den Stadtpark. In der Zeitung stand, dass Kinder bunt bemalte Marmeladengläser o.ä. mit einem Teelicht darin mitbringen sollten, das bei Einbruch der Dunkelheit dann entzündet werden würde. Weiterhin wurde ein Barock-Feuerwerk versprochen.

Kostenloser Eintritt? Feuerwerk? Oha.

Der Geschäftsführer sagte dann später, dass man ja nicht habe ahnen können...

Also, ich schon. Die hätten mich nur fragen brauchen. Wie ich schon öfter in meinen Kolumnen dargelegt habe, ist der Emsländer an sich sehr kostenbewusst. Nie werde ich die treuherzige Aussage eines Papenburger Bürgers vergessen, der bei Multi Süd in Leer gewesen war. Probier-Sonnabend.

Irgendwann, so sagte er, sei ihm doch ziemlich schlecht gewesen, aber alle Speisen hätten doch nichts gekostet! Und dann denke ich auch an viele Besucher meiner Lesungen, die als erstes fragten: "Ist das umsonst?"

Es mag aber auch durchaus sein, dass der Papenburger sich im Laufe der Monate so stark mit der Laga identifiziert hat , dass er/sie unbedingt bei dem großen Finale dabei sein wollte.

Ab 17 Uhr war also Einlass. Schon eine gute Viertelstunde später musste der Park wegen Überfüllung geschlossen werden. 7000 - in Worten: Siebentausend - Leute waren auf das Gelände geströmt. Nur bis zu dieser Besucherzahl war die Sicherheit gewährleistet. Weitere Dreitausend standen nun vor verschlossenen Toren - viele Kinder dabei - und machten ihrem Unmut Luft, wie es in der heutigen Zeitung hieß. Interessant. Ich hätte bestimmt noch den einen oder anderen denkwürdigen Ausdruck dazugelernt. Das Servicepersonal war dieser Situation wohl nicht unbedingt gewachsen und soll z.T. heftig verbal dagegen gehalten haben.

Die Dreitausend hofften dann auf das versprochene Feuerwerk. Aber das fand hinten im Park statt - und eine barockenes ist eher ein bodenständiges, denn ein himmelhochweit zu sehendes Spektakel.

Es gibt Fotos im Netz, die eine dichtgedrängte, festgefügte Masse von Menschen am See zeigt. Kein Durchkommen.

Wie gesagt, ich muss es geahnt haben und bin froh, zuhause geblieben zu sein.

Bin nur gespannt auf etwaige Leserbriefe morgen in meinem heimischen Leib- und Magenblatt.



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Kommentare: 1
  • #1

    Beate (Montag, 20 Oktober 2014 18:39)

    Wenn 7000 ihren Spaß im Gedränge hatten, dann ist 3000 doch eine negierbare Größe ... oder?
    Im Ernst: schade, das das sechsmonatige, wunderbare Fest einen solchen Ausklang fand!