Schlimme neue Welt
Du gehst allein im Wald spazieren
und denkst: „Hier kann mir nichts passieren,
das NSA-Ausspähprogramm
ficht mich in der Natur nicht an.“
Die NSA vor Lachen wiehert:
Hat sie doch längst schon infiltriert
vom USB-Anschluss die Buchs'-
sieht besser als im Wald der Luchs.
Der US-Anti-Terror-Kampf
entpuppt sich zwar als großer Krampf;
Expertengruppe stellt sich bloß:
„Bislang blieb alles wirkungslos,
doch unbegrenzte Sammelwut
stärkt nur noch weiter uns'ren Mut.
Wenn wir von Jedem kenn'n die Daten,
wird sich der Terrorist verraten.“
- - -
Den Rauchmelder, den Thermostat
Google fest im Griff bald hat.
Hat sich häuslich eingenistet,
dich und mich hübsch überlistet.
Ob man raucht und wann man heizt,
die Wirtschaft schon ganz lange reizt.
Ihr Gesicht legt sich in Falten,
kennt sie nicht dein Konsumverhalten.
Die beiden Mächte – mir ist bange-
haben klar uns in der Zange.
Huxleys „Schöne neue Welt“
Hatt' sowas sich schon vorgestellt.
Orwells „1984“
hatt' ebenfalls sowas gedacht sich.
Am besten ist, der Mensch entflieht
der Welt, die so paranoid,
und geht allein im Wald spazieren,
hier kann gewiss ihm nichts passieren...
© Copihue 2014
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eo (Donnerstag, 16 Januar 2014 15:09)
Also, auch mit dem Auto dem Quatsch zu entfliehen wird nicht klappen, zumindest wenn man in einigen Jahren einen Audi kauft und sich von den Vorzügen blenden, dass Google etwa bemerkt, wenn man die Garage verlässt und dann nicht nur die Heizung runterstellt, sondern auch die Rolläden zum Abend hin schließt - immer abhängig von der Helligkeit und der Außentemperatur. Was will man schon mehr? Äh. Freiheit? Oder die Möglichkeit einen Fehler zu machen? Hm.
Die Waldfee (Montag, 20 Januar 2014 10:54)
"Nichts passieren im Wald"??? Ha! Bei Waldspaziergängen habe ich (für Notfälle und für Hundefotos) mein iPhone dabei. Und wenn ich vergesse, das GPS zu deaktivieren, dann weiß die ganze Welt, wo ich bin und was Oskar wieder angestellt hat ;-)))