Osterbotschaft
Alle Köche hätten gerne
vom Guide Michelin die Sterne.
Einer davon aus Amsterdam
strebte eben diese an.
Er bekam zwei, war hinfort
eine Berühmtheit in dem Ort.
Bei ihm gab es nichts auf die Schnelle,
allein schon sechzehn Amuse-Gueules,
Wasserkarten, Käsewagen,
können keine Eil' vertragen.
Sein nobles Sternerestaurant
gibt es leider nicht mehr lang.
Ron hat schlicht die Schnauze voll,
weiß nicht, was das alles soll,
wird seines Lebens nicht mehr froh,
macht seinen Laden zum Bistro.
Das Menü hat sieben Gänge?
Das sind alles für ihn Zwänge,
denen er zu gern entflieht,
sich der Etikette entzieht.
Hat mit dem Status gebrochen,
will in voller Freiheit kochen,
wird bestimmt dem Gast gerecht -
es wird einfacher, nicht schlecht!
Am Donnerstag wird neu eröffnet,
mit großem Andrang wird gerechnet
von schlichtweg neugierigen Gästen
die sich für 15 Euro mästen,
nicht mehr, wie sonst, für 110,
und die Kellner – schon gesehen? -
servier'n in Kleidung, die leger.
Das klingt wie eine Ostermär...
Ein Starkoch aus Amsterdam,
der wollt' keine Sterne mehr ham.
„Die versauen mir – und wie!-
das schlichte Menü.
Für mich fängt das Leben neu an...“
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loire2012 (Samstag, 30 März 2013 12:27)
Ja, so ist es, und sehr schön auf dem Vorspeisen-Teller serviert! Mal sehen, was wir in diesem Jahr noch alles als erstes und zweites Hauptgericht erleben werden. Und hoffentlich ist am Ende nicht alles Käse gewesen . . .
Da hilft dann nur noch etwas süßes zwischen die Zähne und/oder ein kleiner schwarzer, zum Schluss ein Calvados. Aber dann sind wir ja wieder da, wo wir herkommen und nicht wieder hin wollen. Oder nur mal so für ein ganz klein wenig Dekadenz? Dann wieder Bistro!