"Kurieositäten"

„Kurieositäten“

 

Nun hat die Papstwahl angefangen,

man braucht bestimmt nicht lange bangen,

bis endlich aufsteigt weißer Rauch,

dann weiß die ganze Welt es auch.

 

Die Wahl ist durchorganisiert,

damit auch kein Malheur passiert,

doch gibt es schon viele Berichte

von Pech im Laufe der Geschichte.

 

Beim Wählen darf man nicht vergessen:

Auch Kardinäle müssen essen!

Einst gab es Wasser nur und Brot

im konklavischen Angebot.

 

Das galt gewisslich nicht für alle.

In diesem ganz speziellen Falle

haben Franzosen feist diniert,

der Rest zeigte sich höchst pikiert.

 

Beim Mahle 1903

war eine Suppe auch dabei.

Sie wurd' aus einem Topf serviert

der mit Grünspan infiziert.

 

Die Kardinäle wurden krank,

nur einer nicht, der – Gott sei Dank! -

die Speis' zurückgewiesen hatte.

Er blieb als einzger auf der Matte...

 

Zum größeren Problem es kam,

weil einer * zuviel zu sich nahm.

Er war einfach zu korpulent,

das Papstgewand wurd aufgetrennt.

 

Er konnt sich nur von vorne zeigen -

über den Rücken möcht ich schweigen.

Seitdem ist nach der Wahl zur Stell

Ein G'wand in S, in M und L.

 

Was im Konklav' so vor sich geht,

erfahr'n wir eher früh als spät.

Ob die dort Pannen auch erleben?

Egal. 'nen neuen Papst wird’s geben.

 

 

* Das war der dann als Johannes XXIII bekannte Papst, der füllige Sohn eines italienischen Weinbauern.

 

 

Es war mal ein Papst namens Fabian

der zum Papsttum auf kurios' Weise kam:

Auf seinem Haupt eine Taube

galt als Zeichen von Glaube!

Das nenne ich wahrlich wundersam.